Aktuelles
Das nächste Treffen des AK findet am 27. Juni um 14.30 bis 17.30 Uhr im Friedensmuseum, Kaulbachstr. 2, Nürnberg statt.
Ausblicke:
- Studientag zum Thema "Zeitenwende zur Friedenslogik" in Nürnberg, Gemeindehaus von St. Jobst in der Äußeren Sulzbacher Str. 146,
18.November 2023 von 10 bis 16 Uhr.
Das NEFF gehört zu den Veranstaltern. Hier die Ankündigung
- Anhörung der Friedensgruppen zum Entwurf der Friedenskonzeption der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern (ELKB)
Die Landessynode der ELKB beschloss im Frühjahr 2019 die Erstellung einer Friedenskonzeption der ELKB. Pfr. Martin Tontsch von Kokon (Arbeitsstelle der ELKB für konstruktive Konfliktbearbeitung) hat dazu einen Entwurf erarbeitet und im November 2023 an interessierte Friedensgruppen in der Landeskirche weitergegeben.
Mitglieder von AEE (Arbeitskreis evangelische Erneuerung), NEFF, Rummelsberger Brüderschaft, ÖNB (Ökumenisches Netz Bayern), IKF (Initiativkreis Frieden in der Ev.-luth.Kirche in Bayern) haben sich mit diesem Entwurf auseinandergesetzt. Am 30.1.2023 waren sie zu einer ausführlichen Anhörung in den eckstein eingeladen. Oberkirchenrat Michael Martin und der Ökumenereferent Hans Martin Gloel aus dem Landeskirchenamt sowie Pfr.in Kuchenbauer und Pfr. Martin Tontsch von der Arbeitsstelle Kokon nahmen offen und gesprächsbereit Anregungen und Kritik entgegen.
Nun wird die Konzeption überarbeitet und in einem weiteren Prozess synodalen Gremien vorgelegt. Am Ende soll die Konzeption von der Landessynode beschlossen werden.
Welche Synode das sein wird, evtl. im Herbst 2024, steht noch nicht fest.
Wichtig ist, dass die Landeskirche das Thema Frieden auf der Tagesordnung hat – es bewegt ChristInnen und Gemeinden aktuell mehr denn je.
Gedanken zum Muttertag - Artikel für einen Gemeindebrief
„Rüstet ab“, „Rüstet ab!“
Vom Friedensaufruf 1872 zum Muttertag 2022
Muttertag am 8.Mai – ein Tag der Freude, der Blumen, geschäftiger Kinder und kleiner Geschenke. Muttertag, in diesem Jahr aber auch beladen mit Krieg und Leid, dem Tod vieler Soldaten und der Not flüchtender Mütter und Kinder. Wer weiß schon, dass diese Situation dem Ursprung des Muttertages sehr nahe kommt. 1872 forderte die bekannte Frauenrechtlerin Julia Word Howe, die die Gräuel des Bürgerkriegs in der Vereinigten Staaten erlebt hatte, einen Gedenktag, für die Mütter auf der ganzen Welt, deren Söhne in Kriegen ermordet werden, einen „Mother’s Day for Peace“ Sie rief Frauen auf, sich weltweit politisch zu engagieren und für Frieden einzusetzen, denn: „Wir Frauen eines Landes fühlen uns zutiefst mit den Frauen eines anderen Landes verbunden, so dass wir nicht erlauben sollten, unsere Söhne dafür ausbilden zu lassen, um die der anderen umzubringen! Aus dem Urgrund der verwüsteten Erde ruft eine Stimme uns zu: Disarm, disarm (rüstet ab, rüstet ab)! Das mörderische Schwert hat nichts mit ausgleichender Gerechtigkeit zu tun!“
Doch es dauerte noch lange, bis die Tochter von J.W.Howe, Anna Jarvis, anlässlich des Todes ihrer Mutter 1908, einen Gedenktag als Muttertag durchsetzen konnte, der dann 1914 von Woodrow Wilson zum nationalen Feiertag am zweiten Sonntag im Mai erklärt wurde. Bald jedoch entdeckte der Kommerz, wie gewinnbringend dieser Tag sein konnte. Trotz des scharfen Protests von Anna Jarvis ging damit die ursprüngliche Zielsetzung verloren. Den ersten Muttertag in Deutschland am 13.Mai 1923 unter dem Motto „Ehret die Mutter“ initiierte der Verband Deutscher Blumengeschäfte. Später prägten diesen Tag die jeweils herrschenden Interessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es die Amerikaner, die ihn bei uns wiederbelebten und es waren die Wirtschaftsverbände, die den Muttertag als Fest der Geschenke förderten. Von einem politischen Anliegen war nicht mehr die Rede. Doch Mütter stehen weiterhin auf gegen den Verlust ihrer Söhne in Kriegen. Ein Beispiel weltweit vernetzter Gruppen von „Müttern gegen den Krieg“ ist das vielfach ausgezeichnete Komitee der Soldatenmütter in Russland, das ab 1989 versuchte, Soldaten aus dem grausamen System des Militärdienstes zu retten und einen Ersatzdienst zu ermöglichen. Trotz Verbots und vieler Einschränkungen, sind die Frauen noch aktiv und fordern heute die Freilassung ihrer Söhne aus der Gefangenschaft in der Ukraine.
„Muttertag“- ein Weltfriedenstag, wäre ein schöner Gedanke. Dann könnte vielleicht auch der „Vatertag“ zu einem Tag der „Väter gegen den Krieg“ werden – ein noch schönerer Gedanke, von dem Reinhard Mey gesungen hat:
„Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“
Adelheid v.Guttenberg
Mehr Information enthält der Aufsatz von Silvia Weißhaar und Marlene Faltermaier-Jahn, den Sie hier herunterladen können.
Eine empfehlenswerte Lektüre:
Vortrag von Prof. Dr. Gottfried Orth auf dem Studientag des Ökumenischen Netzes Bayern 2021
Rückblick
Wir unterstützen das Friedensprojekt Svitac in Bosnien
Brcko liegt im Nordosten von Bosnien-Herzegowina. Bis heute gibt es dort immer wieder Spannungen zwischen Bosniern, Serben und Kroaten. Edina und Sanjin Vosanovic sind mit ihren Eltern vor dem Krieg im damaligen Jugoslawien nach Nürnberg geflohen. Längst sind sie zurückgekehrt. Weil sie selbst Krieg, Zerstörung und Flucht erlebt haben, ist ihr großes Anliegen, Feindbilder zwischen den Ethnien abzubauen, damit nie wieder Krieg entsteht. Sie arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, Freiwillige aus anderen Ländern arbeiten mit, vermitteln Einblick in andere Sprachen und Länder, Kinder aus verschiedenen sozialen Verhältnissen begegnen sich. Und alle machen die Erfahrung, dass Verschiedenheit ein Gewinn sein kann, dass Zusammenleben möglich ist.
Wir haben für das Projekt Spenden gesammelt, weil uns diese konkrete Friedensarbeit überzeugt. Damit kann das „ Summercamp“ durchgeführt werden, eine einwöchiges Programm mit Workshops für Kinder und Jugendliche.
Übrigens: das Projekt heißt „Svitac“. Das ist „Glühwürmchen“ oder Lichtblick.
Mehr finden Sie unter svitac.bosnia.
Friedensweg im Herbst 2019